Montag, 25. November 2013

neue Haare!

Tja, auch diese Aktion ist definitiv erzählenswürdig:
Nach meinem Wochenende in Sunyani habe ich mich ungelogen 8 Stunden lang beim Friseur aufgehalten (und nur 2,5 Stunden davon waren Wartezeit), um mir afrikanische Zöpfe flechten zu lassen!
Eine sehr schmerzhafte Prozedur, vor allem musste ich die ganze Zeit aufs Klo! Aber es sah schon cool aus:


 
 
Aber hier schon mal eine Vorwarnung für alle, die sich Ähnliches überlegen: Als ich mir die Zöpfe wieder rausgeflochten habe (was nach zwei Wochen dringend notwendig war, denn das ganze juckte wie die Hölle!), ist ungefähr die Hälfte meines eigenen Haares mit ausgefallen.
Das war echt ein ziemlicher Schock - ich hab das dann für eine Kurzhaarfrisur genutzt, wofür mein Haar vorher immer zu dick war, da meine langen Haare nur noch in dünnen Fusseln vom Kopf hingen. Insofern steckte auch in dieser kleinen Katastrophe etwas Gutes.

Dienstag, 19. November 2013

Trip in den Norden

Das erste Novemberwochenende habe ich dazu genutzt, zwei andere Freiwillige, Lissi und Insa, in ihrem Projekt, einem Waisenhaus in der Nähe von Sunyani (eine größere Stadt ca. 2-3 Stunden Fahrt nördlich von Kumasi) zu besuchen.
Am Freitag lernte ich dann erstmal besagtes Sunyani kennen: Mir gefiel es hier wesentlich besser als in Kumasi: Man hat eine wirklich große Auswahl, aber alles ist viel entspannter und auch nicht o überfüllt!
Abends haben wir es uns dann in ihrem Zimmer gemütlich gemacht und - den ghanaischen Gewohnheiten zum Trotz - uns einen Salat gemacht und dazu Brot gegessen! Naja, der Ehrlichkeit halber muss man sagen, dass wir die Soup, die wir vom Waisenhaus noch bekommen haben, auch zum Einstippen genutzt haben :)
Am Samstag Morgen hatten wir geplant, zu den berühmten Kintampo Falls zu fahren, einem touristischen Naturereignis ungefähr zwei Stunden Fahrt entfernt. Wir hatten sogar eine Mitfahrgelegenheit - die sich zwar um anderthalb Stunden verspätete, aber da rechnet man ja eigentlich schon mit :)
 Hierbei handelt es sich um einen Fluss, der in seinem Verlauf insgesamt drei mal "stürzt". Während die ersten beide Male vergleichsweise beschaulich waren, ist der dritte Wasserfall wirklich gigantisch!

Und diese Naturdusche wird natürlich auch als Freibad genutzt: Man stellt sich unter die niederprasselnden Wassermassen oder rutscht die Felsen runter - bei dem ausgelassenen Gewusel zog es uns Foto - Touristen dann am Ende doch noch mal kurz zurück zum ersten Wasserfall, wo wir in Ruhe noch ein paar Fotos mit (fast) reiner Natur schossen :)
Am Sonntag ging es dann mit den Kindern zur Kirche. Natürlich waren alle in ihren schönsten Kleidern versammelt - und während wir auf den Beginn der Kirche warteten, führten uns einige der Mädchen vor, was sie von den Freiwilligen in einer Ballettstunde gelernt hatten. Ein Bild für die Götter, denn es waren einige Naturtalente dabei!
Allerdings wurde uns der chaotische, laute Kinderbibelunterricht nach einer Weile dann doch zu laut und die beiden brachten mich in Ruhe noch nach Sunyani, sodass sie mich noch ein bisschen durch die Stadt führen konnten, bevor ich wieder nach Hause fuhr. Ein richtig tolles Wochenende!

Tränendrücker

Erst einmal: Entschuldigung, dass ich so lange nichts von mir hab hören lassen! Die letzten Wochen hatte ich kaum Zeit und noch weniger Internet..... jetzt muss ich erst mal einiges nachtragen!

Am letzten Donnerstag im Oktober gab es bei uns im Krankenhaus eine richtige Tränendrücker Veranstaltung: Eine langjährige Schwester wurde verabschiedet, weil sie zu ihrem Mann nach Kanada gezogen ist. Die Feier war seit Ewigkeiten "heimlich" geplant worden (obwohl der betreffenden Person natürlich alles klar war) und schon Wochen im Voraus sprachen alle von DIESEM Donnerstag - nur ich wusste mal wieder von nichts bis kurz vorher, als ich dann am Vorabend bei der Hauptorganisatorin zum Zwiebelschälen abgesetzt wurde :)

Die Feier selber war wirklich anrührend: Natürlich hielt zuerst der Arzt eine Rede und obwohl er sicherlich sein gesamtes Lob von Herzen ernst meinte und auch wirklich an dieser Mitarbeiterin hing, schien seine Eloge doch sehr "westlich" und fast schon emotionslos im Vergleich dazu, mit was für einem Elan die ghanaischen Mitarbeiter ihre Zuneigung ausdrückten.
Da diese Reden auf Twi gehalten wurden, habe ich leider nicht viel verstanden, aber es war schon ergreifend, zu sehen, wie die Redner aus vollster Kehle und mit Tränen in den Augen wild gestikulierend von ihren Erinnerungen erzählten.
Am Ende wurden selbstverständlich noch unzählige Fotos gemacht und ich habe dem Fotografen dann auch mal meine Kamera in die Hand gedrückt - so kam ich dann auch endlich mal zu einem Gruppenfoto der gesamten Belegschaft!

Aber diese Abschiedsfeier war passenderweise auch gleichzeitig ein Willkommen: Ines, eine weitere Freiwillige aus Deutschland, die jetzt für einige Monate wie ich im Ahmadiyya arbeiten wird, hatte nämlich an exakt diesem Donnerstag ihren ersten Arbeitstag. Und zum allerersten Mal ist jemand blasser als ich!