Freitag, 18. Oktober 2013

Geselligkeit

Hallöchen!
Hier mal ein Bericht über ein doch sehr deutsches Wochenende in Ghana!
Am letzten Freitag habe ich mich mit einigen der anderen aktuellen Freiwilligen in Tanoso getroffen. Da ich ja die einzige war, als ich hier ankam, sind die meisten anderen noch relativ "frisch" hier, sodass es vorher noch nicht viel Möglichkeit gab. Deshalb haben wir die Zeit genutzt, um uns auszutauschen und gegenseitig kennenzulernen.
Als erstes wurde dann mal ein Abendessen gekocht, das unseren Mägen etwas vertraut war: Spaghetti mit Gemüsesauce! Und um mal so richtig einen Kontrast zur ghanaischen Küche zu setzen, verzichteten wir komplett auf Öl und Pfeffer. Allerdings stellten wir hinterher fest, dass die Gewöhnung schon so weit fortgeschritten war, dass wir das Brennen im Mund nach dem Essen irgendwie vermissten. Also: ordentlich nachsalzen!
 
Am Samstag dann haben wir uns aufgeteilt. Ich ging mit einer anderen Freiwilligen ins nahegelegene Owabi Wildlife Sanctuary. Als wir im Trotro nach dem Weg fragten, beschloss unser Sitznachbar spontan, uns zu begleiten. Auf halbem Wege dann kam er plötzlich auf die Idee, kurz noch seinen Freund zu grüßen, wir sollten kurz warten. Das ghanaische "Kurz" ist uns mittlerweile schon allzu vertraut und wir stellten uns resigniert auf eine längere Pause ein - als unser Begleiter kurz darauf um die Ecke kam und meinte, wir dürften das Auto seines Freundes benutzen!
So war es dann nicht weit bis Owabi: Zunächst schauten wir uns einen Wasserdamm an, der, mitten in der Natur des Dschungels gelegen, einen wunderschönen Anblick bot. Unterhalb des Wasserfalls, mit dessen Hilfe Strom produziert wird, konnte man einige Fischer bei der Arbeit beobachten.
 
Das Sanctuary selbst ist dann mitten im Urwald gelegen. Eigentlich soll es sogar möglich sein, dort Affen oder sogar Antilopen zu sehen, aber, wie unser Guide uns erklärte, dafür war es nicht die richtige Zeit, die Sonne stehe zu hoch. Sehr zur Enttäuschung unseres persönlichen Fahrers: Er hatte sich spontan entschieden, mitzukommen, mit dem erklärten Ziel, mindestens einen Affen zu sehen!
Torztdem: Der Spaziergang durch den grünen Urwald, umgeben vom bunten Vogelgezwitscher (besonders lustig, wenn unser Guide jeden einzelnen nachmachte) war sehr schön. Der Höhepunkt war die sogenannte "Cathedral": Eine Fläche, umgeben von riesigen Bambusbäumen, die in die Form einer Kuppel gewachsen waren!
 
Am Nachmittag dann ging es nach Kumasi. Im Cultural Centre hab ich dann - wie könnte es anders sein - natürlich noch einige Cedi im Souvenirshop gelassen (die Sachen sind aber auch einfach zu schön!), danach noch mal kurz nach Ketia, um im Gewühl nach schönen Stoffen Ausschau zu halten und am Ende trafen wir uns wieder mit den anderen im Internetcafé, um anschließend ein Restaurant aufzusuchen, in dem solch exquisite Delikatessen wir Pizza, Pommes, Salat oder Hamburger angeboten wurden :)
 
Nachdem wir den ganzen Tag herumgelaufen waren, freuten wir uns darauf, richtig gut zu essen, und bei dem Blick auf die Preise erwarteten wir auch riesige Portionen.
Allerdings hatten wir da wohl den Importzuschlag nicht beachtet.... und so quetschten wir uns, immer noch leicht hungrig, zu sechst (plus sehr nervösem FAhrer) in ein Taxi und fuhren nach Hause, zu Keksen und Chips aus frittierten Kochbananen.
Am Sonntag ging es dann wieder nach Hause. Da ich von meiner netten Gemeinde so viel geschwärmt hatte, begleiteten mich zwei der Freiwilligen mit zu meinem Gottesdienst. Allerdings hatte ich etwas zu viel versprochen: An diesem Sonntag war nur eine Handvoll Leute da und selbst die schien fast einzuschlafen und auf einmal traf der Chor irgendwie gar keinen Ton mehr....
Tja, Vorführeffekt.
Aber trotzdem wurde es noch ein netter Tag, ich habe ein bisschen Stadtführung gespielt und wir haben bei mir in meiner schönen kleinen Wohnung Salat gemacht - schön deutsch - und ihn auf dem Boden sitzend gegessen - schön ghanaisch.




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