Dienstag, 17. September 2013

Monatsbilanz

Tja, jetzt bin ich tatsächlich auf den Tag genau einen Monat hier. Unglaublich...
Und wie das immer so ist, fühlt es sich auf der einen Seite an, als wäre ich schon eine Ewigkeit hier, aber gleichzeitig, als wäre ich erst gestern angekommen!
Tja, was kann man nach einem Monat alles sagen? Ich zieh mal kurz Bilanz:

Ich habe eine wunderbare Gastfamilie, in der ich mich absolut wohlfühle. Auch wenn bis auf den Ältesten keiner der Kinder Englisch spricht, verstehen wir uns super. Die Kleinste, die überhaupt noch keine Sprache spricht, hat es sich mittlerweile zur Gewohnheit gemacht, mich jeden Morgen noch bis zum Tor zu bringen und mir hinterher zu winken. Das versteht man auch ohne Worte...


Und wie sieht es mit meinem Twi aus? Na ja.... ich kriege mittlerweile die gaaaanz grundlegenden Konversationsbausteine hin (also, die, die sich so wie so jedes mal wiederholen) und kann Unterhaltungen, deren Schlagwörter mir bekannt oder aus dem Englischen verständlich sind, auch halbwegs verfolgen. Aber mit Englisch ist es einfach zu einfach... :)

Auf der Arbeit und in der Stadt habe ich unheimlich viele nette Leute kennen gelernt, sodass ich auf dem Heimweg eigentlich ständig in Gespräche verwickelt werde - eine echt Wohltat, nachdem am Anfang der weg akustisch von kindlichen "Obruoni!!!!!" (Weiße)  - Geschrei gepflastert war.

Woran ich mich noch nicht gewöhnen konnte, ist, den Müll einfach auf den Boden zu werfen. Da das Wasser hier meist nicht aus Flaschen, sondern Plastiktüten getrunken wird, liegen diese praktisch überall herum und ich, zwanghafte Deutsche, die ich bin, packe eigentlich immer alle in meine Tasche, um sie dann in meinem Zimmer in den improvisierten Müllbeutel zu packen - am Ende wird das ganze vor dem Haus verbrannt. Aber abgesehen davon habe ich es mir mittlerweile angewöhnt, überall den Plastikmüll vom Boden aufzulesen, wenn meine Gastmutter mich (mal wieder) nicht beim Kochen helfen lassen möchte :) (okay, eigentlich auch verständlich, da sie mir alles erst mal vormachen muss und ich dann drei mal so lange brauche, wie sie.... :) )

Aber insgesamt kann ich wirklich sagen, ich habe mich gut eingelebt!


1 Kommentar:

  1. Liebe Elena,

    ja, der Müll in den Drittewelt-Ländern kann schon nerven (gibt es allerdings auch in Südeuropa und bisweilen auch bei uns). Besonders, wenn man/frau aus dem ordentlichen Deutschland mit Mülltrennung kommt. Zudem ersticken viele der Einheimischen nicht gerade in Arbeit, so dass sie durchaus Zeit hätten, ein wenig zu sammeln. Aber das funktioniert letztlich bei uns ja auch nur durch finanzielle Anreize - Pfand.
    In Deutschland sind Krankenhausinfektionen, resistente Keime und Hygiene ja ein Riesenthema. In Ghana scheinbar nicht. Erstaunlich.
    Witzig find ich Deine Beschreibung, wie Du als Weiße herausstichst und Dich "freust", andere Kaukasier zu sehen. Das geht den Afrikanern anders herum wohl ähnlich, wenn sie in Europa sind.
    Weitere gute Erfahrungen in den restlichen Monaten!
    Grüße von

    Andreas

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